Liebe Kollegin, lieber Kollege,
Vertrauen, „im weitesten Sinn ein Zutrauen zu eigenen Erwartungen“ (N. Luhmann), ist ein elementares ethnologisches Phänomen, ohne das ein Leben in Gemeinschaft nicht realisierbar wäre. Im medizinischen Kontext bedeutet Vertrauen, „dass man sich über die dem Leben inhärenten Ungewissheiten hinwegsetzt und angesichts eines nur laienhaften und fragmentarischen Wissens“ (G. Maio) mit einer vom Arzt angeratenen Diagnostik oder Therapie einverstanden ist.
Unverändert genießt die ärztliche Profession ein hohes Ansehen, wenn gleich Patienten sehr viel kritischer geworden sind und sich schon lange von einer paternalistischen Patientenführung hin zur partizipativen Entscheidungsfindung auf Augenhöhe emanzipiert haben. Statt sorglos oder „blind“ zu vertrauen, werden Patienten oder ihre Angehörigen aktiv, recherchieren im Internet und suchen für Ihre individuelle Erkrankungssituation Antworten zu Diagnostik und Therapie.
Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven werden die Referenten dieser Tagung den facettenreichen Begriff des Vertrauens in der Patienten-Arzt-Beziehung beleuchten und dazu anregen, über das im Wandel befindliche Verständnis von Vertrauen zu diskutieren.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Karl Weingärtner
Termin:
Samstag, 19. November 2022
09:00 – 13:00 Uhr
Würzburger Lehrgangswerk
